Verhaltenskodex


Verhaltenskodex der Initiative für gewaltfreies Hundetraining

 

Wir erwarten einen freundlichen Umgang mit dem Hund, basierend auf empirischen Erkenntnissen der Lerntheorie und Canine Science. Wir müssen weder „Alphatiere“ noch „Rudelführer“ unserer Hunde sein, sondern verstehen, wie Hunde lernen und wie sie sich körpersprachlich ausdrücken. Mit diesem Wissen, Empathie und Erfahrung kann ein kompetenter Trainer/eine kompetente Trainerin ein Hund-Mensch-Team individuell anleiten. Ein/e TrainerIn weiss, dass ein Hund nicht gut lernt, wenn er eingeschüchtert, unter Druck oder in Angst versetzt wird und es zu Fehlverknüpfungen kommen kann. Darum arbeitet er/sie nonaversiv, d.h. ohne den Hund psychisch einzuschüchtern oder ihm physische Schmerzen zuzufügen.

 

Explizit nicht erlaubt


  • Alles, was dem Hund Schmerzen zufügt und/oder ihn in Angst versetzt.
  • dem Hund systematisch und gezielt das Gefühl der Kontrolle entziehen
  • Hund gezielt in eine ihn überfordernde Situation drängen und überfordern (reizüberfluten), um unerwünschtes Verhalten zu provozieren, um dieses dann mit aversiven Reizen (Strafen) zu unterdrücken
  • Psychologische Einschüchterung (z.B. sich drohend über den Hund beugen, blocken, anstarren, anschreien, anknurren, anzischen)
  • Leinenruck/Leinenimpuls
  • Schlagen und Treten
  • Auf den Rücken werfen/drehen/auf den Boden drücken
  • Imitieren von Bissen mit den Händen/Schnauzengriff
  • Verbotene Hilfsmittel (Würgehalsbänder, Stachelhalsbänder, Elektroschockhalsbänder)
  • Schreckreize wie Schütteldosen, Wurfketten/discs oder Spritzflaschen
  • Sprühhalsbänder (egal ob Luft, Wasser, chemische Substanz oder akustischer Reiz)
  • Lendenriemen, sich zuschnürende Führgeschirre

 

Beispiele sinnvoller Hilfsmittel


  • Futter
  • Spielzeug
  • Freundlicher Körperkontakt
  • Stimme (motivierend, lobend)
  • Clicker/Markerwort, Target
  • Futterbeutel
  • Brustgeschirr
  • Leine, Schleppleine

 

Kompetente HundetrainerInnen ...

  • verfügen über eine einschlägige, nachweisbar abgeschlossene Ausbildung und bilden sich laufend fort
  • kennen gesundheitliche und verhaltensspezifische Ursachen für unerwünschtes Verhalten
  • schliessen medizinische Ursachen aus und arbeiten mit Tierärzten zusammen
  • bauen das Training auf gemeinsamen Erfolgserlebnissen auf
  • arbeiten bedürfnisorientiert, kleinschrittig, systematisch und mit positiver Verstärkung
  • arbeiten unterhalb der Reizschwelle und steigern die Schwierigkeit langsam
  • lassen dem Hund Wahlmöglichkeiten/Gefühl der Kontrolle
  • gehen respektvoll mit Mensch und Hund um

 


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Verhaltenskodex der Initiative für gewaltfreies Hundetraining
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Photo: Monika Oberli